Das FARM- Prinzip
Dieses Konzept ist während meiner Tätigkeit auf der Kinder- und Jugendfarm in Bremen Habenhausen entstanden. Dort habe ich fast zwei Jahrzehnte den Pferdebereich geleitet. Dieser beherbergte zu Hochzeiten 12 Pferde und Ponys und zwei Esel. Eine bunt gemischte Truppe, quer durch alle Rassen und Altersgruppen. So kunterbunt wie diese Herde war auch unser Programm. Ob Baden im Sommer, Schlittenfahren im Winter, Zirkusauftritte oder Ritterspiele, Ponyspiele, Bodenarbeit mit Gelassenheitstraining oder Matten und Wippen… Es war alles dabei. Und manchmal sind wir natürlich auch geritten – je nachdem, was mit der Herde gerade so möglich war. Ansonsten sind wir viel spazieren gegangen und haben das Gelände rund um die Farm erkundet. Das selbsterwählte Motto der Ponykinder lautete: „Ein Pferd ist ein Freund – und kein Sportgerät!“
Da wir als pädagogische Einrichtung im Umgang mit Tieren grundsätzlich andere Werte vermitteln möchten als eine Reitschule, stand bei uns das Reiten nie im Vordergrund. Und eines schönen Tages fiel es mir wie Schuppen von den Augen: Die Werte, die unser Handeln ausmachen, ergeben mit ihren Anfangsbuchstaben tatsächlich das Wort Farm! Freude, Achtsamkeit, Respekt und Miteinander. Das war 2015 die Geburtsstunde des FARM-Prinzips. Der Satz „Mit Freude, Achtsamkeit und gegenseitigem Respekt zu einem harmonischen Miteinander von Mensch und Pferd“ wurde zu unserem Leitmotiv. Die Kinder haben die Inhalte dieses Konzepts maßgeblich mitgestaltet und es gab sogar Prüfungslehrgänge. In diesen konnten die Kinder und Jugendlichen vor einer Jury zeigen, was sie in der Theorie und auch in der Praxis gelernt haben.


Die Inhalte sind sehr umfangreich und mittlerweile habe ich ein Buch darüber geschrieben, das bald im Handel erscheinen wird. Hier möchte ich einmal das Wichtigste für euch in Kürze zusammenfassen. Dann könnt ihr euch ein Bild davon machen, welche Grundlagen mein Handeln als Trainerin für Pferdemenschen bestimmen.
