Freude
Es gibt unendlich viele Sportarten, die man als Hobby betreiben kann. Das Reiten ist jedoch eine der wenigen, an denen ein anderes Lebewesen beteiligt ist. Und das ist ein ganz wichtiger Unterschied, den ich an dieser Stelle einmal hervorheben möchte.
Wenn wir beim Fußball, Handball oder Tennis auf Gleichgesinnte treffen, dann können wir davon ausgehen, dass sich alle freiwillig dazu entschieden haben, dieses Hobby auszuüben. Die Freude an diesem Hobby verbindet alle miteinander, sie ist die gemeinsame Grundlage.

Beim Reiten ist das anders. WIR möchten reiten, WIR haben Lust dazu, WIR entscheiden uns dafür, es zu tun. Die Pferde wurden nicht gefragt.
Das Pferd hat sich nicht freiwillig in eine Box gestellt, es hat sich nicht selber einen Sattel und ein Zaumzeug angelegt und ganz bestimmt würde es sich niemals freiwillig dafür entscheiden, in einer staubigen Halle endlose Runden im Kreis zu traben, mit einem Eisenstück im Maul und einem störenden „Objekt“ auf seinem empfindlichen Rücken.
Das ist vielleicht nicht unbedingt das, was wir hören wollen. Doch es ist die bittere Wahrheit. Und es ist wichtig, sich dieser Tatsache bewusst zu sein. Es ist wichtig, weil es unser Denken für immer verändern wird, wenn wir erkennen, dass die Freude an diesem Hobby manchmal sehr einseitig ist. Denn nur mit dieser Erkenntnis wird es uns gelingen, das zu verändern.
Und Freude auf beiden Seiten macht einfach mehr Spaß!
Lachen ist gesund
Jeder von uns kennt sie, diese magischen Glücksmomente, die uns ein Lächeln auf das Gesicht zaubern oder ein herzhaftes Lachen entlocken und unsere Augen zum Leuchten bringen. Wir fühlen uns dann einfach großartig, sind voller Energie und alles geht viel leichter mit diesem Glücksgefühl im Herzen.

Wenn wir uns über etwas freuen, fühlen wir uns aber nicht bloß einfach gut, sondern Freude kann auch dafür sorgen, dass wir gesund bleiben und dadurch länger leben. Das ist wissenschaftlich bewiesen. Warum ist das so?
Nehmen wir einmal den Spruch „Lachen ist gesund“ als Beispiel und schauen uns an, was eigentlich in unserem Körper passiert, wenn wir lachen: Wir atmen intensiver und dadurch gelangt mehr Sauerstoff in unsere Lunge und somit auch in unser Blut. Das Herz pumpt stärker und dadurch wird der gesamte Stoffwechsel angeregt. Im Gehirn werden Endorphine ausgeschüttet. Das sind Glückshormone, die so in den Blutkreislauf gelangen. Diese bewirken unter anderem, dass das Stresshormon Adrenalin nicht ausgeschüttet werden kann und unser Immunsystem vermehrt Antikörper bildet, die uns dann vor Viren, Bakterien und anderen Krankmachern schützen. Diese kurzzeitigen Veränderungen im Hormonhaushalt können sogar dafür sorgen, dass wir weniger Schmerzen empfinden. Lachen ist also wirklich gesund.
Und auch, wenn dein Pferd nicht lachen kann, so ist es doch in der Lage dazu, Freude zu empfinden. Pferde, die sich wohlfühlen und zufrieden und glücklich sind, profitieren genauso wie wir Menschen von den Glückshormonen in ihrem Körper.
Deswegen geht es in meinem Training vor allem darum, herauszufinden, was dir und deinem Pferd Spaß macht. Eigentlich haben nämlich alle Dinge die Spaß machen, auch einen gewissen Trainingseffekt. Ganz wichtig ist es auch, für Abwechslung zu sorgen. Pferde mögen keine Wiederholungen oder Endlosschleifen. Sie verschwenden nicht gerne ihre Energie. Sie lieben Aktivitäten, die sie stark machen und möchten gerne zeigen, was in ihnen steckt.
Gemeinsam halten wir auch Ausschau nach möglichen „Freudenfressern“. Was hindert euch vielleicht daran, gemeinsam Spaß zu haben und wie können wir das ändern? Denn schon Konfuzius hat gesagt:
„Die Freude ist überall, es gilt nur, sie zu entdecken.“
