Training mit Matten, Balancepads und Wippen
Mit Spaß zu einem besseren Körpergefühl

Beim Training mit instabilen Untergründen werden die Basissinne deines Pferdes angesprochen. Mit Basissinnen sind die Sinnessysteme gemeint, die für die Entwicklung des Körpergefühls zuständig sind. Davon gibt es drei. Zwei davon sind hier für uns wichtig. Einer ist das „propriozeptive System“.
Dieses System ist für die Eigenwahrnehmung beziehungsweise die Tiefenwahrnehmung des Körpers zuständig. Sogenannte Propriozeptoren, das sind sensorische Nervenzellen, die überall im Körper sitzen, reagieren auf Reize, die aus dem Inneren des Körpers kommen. Über das zentrale Nervensystem werden diese weitergeleitet ans Gehirn. Das weiß dann, wo sich die einzelnen Körperteile befinden. Es entstehen Verknüpfungen, die dafür sorgen, dass dein Pferd bestimmte Körperteile gezielt ansteuern kann. Wie bei einer Unterhaltung. Ohne diese Verknüpfung würde das Gehirn die Rückmeldung bekommen: „Der gewünschte Gesprächspartner ist zurzeit nicht erreichbar.“


Wenn du dein Pferd auf einen instabilen Untergrund stellst, egal ob mit allen vier Hufen oder nur mit zwei oder einem, dann muss sich der Pferdekörper immer wieder neu stabilisieren auf diesem wackeligen Ding. Es werden Tiefenmuskeln angesprochen, die du im Training gar nicht gezielt ansteuern kannst, weil sie reflektorisch arbeiten. Also reflexartig. Diese Tiefenmuskulatur gehört zum vestibulären System. Damit ist der Gleichgewichtssinn deines Pferdes gemeint. Du kannst dich ja mal selber auf eine wackelige Matte stellen, vielleicht sogar einbeinig oder mit geschlossenen Augen. Du wirst deutlich spüren, wie deine Muskeln arbeiten, um deinen Körper wieder ins Gleichgewicht zu bringen.




