Das Targettraining
Spielerisch im Dialog mit deinem Pferd

Target ist Englisch und bedeutet Ziel. Das „Target“ ist also ein Zielobjekt, auf das sich dein Pferd konzentrieren soll.
Ein Target kann alles Mögliche sein: eine Fliegenklatsche, eine alte Gerte, auf die ein Stück Poolnudel oder ein alter Tennisball gesteckt wird, ein Kochlöffel oder lustige Staubwedel mit Puschel… Den meisten Pferden macht das Targettraining großen Spaß, wenn sie das Prinzip einmal verstanden haben. Energiesparer werden munter und ängstliche Pferde mutig. Der zwanglose und spielerische Umgang miteinander öffnet euch noch einmal ganz neue (Spiel)Räume und Möglichkeiten des Zusammenseins. Doch hinter all dem Spaß verstecken sich auch ganz wunderbare Trainingseffekte.

Das Targettraining funktioniert am besten mit der positiven Verstärkung durch ein Markergeräusch oder -wort plus Futter. Bei der positiven Verstärkung wird das Verhalten des Pferdes belohnt, indem von außen etwas hinzugefügt wird, zum Beispiel das Leckerli. Bei der negativen Verstärkung wird etwas weggenommen, wenn das Pferd das gewünschte Verhalten zeigt, zum Beispiel der Druck mit dem Schenkel oder die Gerte.
Die bekannteste und auch effektivste Methode der positiven Verstärkung ist das Clickern. Viele sehen die Belohnung mit Futter kritisch. Sie haben Angst davor, dass ihre Pferde aufdringliche, kleine Leckerlimonster werden. Doch das wird nicht geschehen, wenn man sich an ein paar einfache Grundregeln hält. Manche haben auch Bedenken, dass die Pferde beim Clickern hektisch werden, weil sie unbedingt an das Bonbon wollen. Das liegt aber häufig daran, dass zu Anfang keine ruhigen Dinge geclickert werden, sondern gleich zur Action übergegangen wird. Auch dieses Problem kann man also ganz leicht umschiffen.

Ich selber war auch lange skeptisch. Bis ich festgestellt habe, was für ein Gamechanger das Clickern bei der Arbeit mit traumatisierten Pferden ist. Seitdem liebe ich es! Das heißt nicht, dass ich ausschließlich mit dieser Methode arbeite. Ich finde eine Mischung gut. Pferde können sehr gut unterscheiden, wann Clickerzeit ist und wann nicht – wenn man den entsprechenden Rahmen oder Kontext schafft. Probiere es doch einfach mal aus!